M32 (NGC 221) ist eine Galaxie vom morphologischen Typ cE2 (Batcheldor 2013) im Sternbild Andromeda mit der Position Rektaszension 00h 42m 42s und Deklination +40d 51m 55s J2000.0 (Skrutskie 2006 VizieR VII/223). Aus ihrer Entfernung von knapp 2,5 Millionen Lichtjahre (Tully 2013 VizieR J/AJ/146/86) und ihrer scheinbaren Größe von 11,0’ x 7,3’ (Kepple 1998) ergibt sich für die Galaxie eine Ausdehnung von etwa 8100 x 5400 Lichtjahren.

M31, M32 und M110 aufgenommen mit einem Takahashi FSQ-106 Refraktor und einer SBIG STL-11000M CCD Kamera. Norden ist links, Osten oben.
Ein Bild mit Anmerkungen findet sich hier.
Die erste Beobachtung des Objekts machte Le Gentil am 29. Oktober 1749 (Messier 1781).
Charles Messier beobachtet die Galaxie zum ersten mal im Jahr 1757 und nahm sie am 3. August 1764 in seinen Katalog auf: “Kleiner Nebel ohne Sterne, unterhalb und einige [Bogen-]Minuten von dem [Nebel] des Gürtels der Andromeda [M31] [entfernt]; dieser kleine Nebel ist rund; sein Licht [ist] schwächer als das des [Nebels im] Gürtel [M31]. Herr Gentil entdeckte ihn am 29. Oktober 1749. Herr Messier sah ihn zum ersten mal im Jahr 1757 und er hat keine Veränderung erkannt”1 (Messier 1781).
John Louis Dreyer beschrieb NGC 221 in seinem New General Catalog: “Remarkable, very very bright, large, round; pretty suddenly much brighter to the middle nucleus; = M32”2 (Dreyer 1888 VizieR VII/118).

Aufsuchkarte für M32. Die Karte deckt einen Bereich von etwa 40° x 17° ab. Der eingezeichnete Kreis im Zentrum hat einen Durchmesser von 5°. Es sind Sterne bis zu einer Grenzgröße von +9,0 mag eingezeichnet.
Am 22.09.2017 beobachtete ich in Konstanz; NELM 6,11 mag; Himmel im Zenit 20,11 mag/☐”; Die Atmosphäre zeigt eine gute Transparenz bei leichter Schleierbewölkung: Der Mond ist um 00:15 UT mit 4% beleuchtet, befindet sich 46° unter dem Horizont und hat von M31 einen Abstand von 142°, er stört meine Beobachtung nicht. Beim Beobachten von M31 sehe ich M32 im selben Gesichtsfeld. Mit meinem TS ED 100/600 Refraktor und meinem Widescan Typ III 13mm Okular (46x Vergrößerung; 1.8° Gesichtsfeld) sehe ich M32 eher stellar mit einem schwachen nebligen Rand (→ vollständiger Beobachtungsbericht).
M32 ist ein Teil der Lokalen Gruppe, eine Ansammlung gravitativ gebundener Galaxien, von der zur Zeit etwa 70 Mitgliedern bekannt sind. Auch unsere Milchstraße gehört dazu, sie ist nach M31 die zweitgrößte Angehörige dieser Gruppe. Die Mitglieder der Lokalen Gruppe sind nicht gleichmäßig im Haufen verteilt sondern bilden ihrerseits gravitativ gebundene Subgruppen. Zur Andromeda-Subgruppe gehören dabei M31, M32, M33, M110, die Zwerggalaxien And I bis And XXIX, NGC 147, NGC 185, IC 10 und die Pisces-Zwerggalaxie.

Die Verteilung von Galaxien der Lokalen Gruppen am Himmel. Die Milchstraßen-, M31- und NGC 3109-Subgruppen sind farblich hervorgehoben.
Anmerkung
Für diesen Blog-Eintrag nutzte ich sowohl die SIMBAD Datenbank beim CDS, Straßburg, Frankreich (Wenger 2000) als auch die VizieR Datenbank ebenfalls beim CDS.
Aufsuchkarte mit freundlicher Genehmigung von Starry Night www.starrynight.com.
Links
Literaturverzeichnis
Batcheldor, D; Axon, D J; Valluri, M; u. a. (2013): „A STIS Atlas of CaII Triplet Absorption Line Kinematics in Galactic Nuclei“. DOI: 10.1088/0004-6256/146/3/67.
Dreyer, John Louis Emil (1888): A New General Catalogue of Nebulæ and Clusters of Stars, being the Catalogue of the late Sir John FW Herschel, Bart, revised, corrected, and enlarged. Memoirs of the Royal Astronomical ….
Kepple, G R; Sanner, G W (1998): The Night Sky Observers Guide. Richmond, Virginia: Willmann-Bell, Inc.
Messier, Charles (1781): „Catalogue des Nébuleuses & des amas d’Étoiles“. In: Connoissance des Temps. S. 227–267.
Skrutskie, M F; Cutri, R M; Stiening, R; u. a. (2006): „The Two Micron All Sky Survey (2MASS)“. In: The Astronomical Journal. 131 (2), S. 1163–1183.
Tully, R Brent; Courtois, Hélène M; Dolphin, Andrew E; u. a. (2013): „Cosmicflows-2: The Data“. In: The Astronomical Journal. 146 (4), S. 86, DOI: 10.1088/0004-6256/146/4/86.
- Petite nébuleuse sans étoiles, au-dessou & à quelques minutes de celle de la ceinture d’Andromède; cette petite nébuleuse est ronde; sa lumière plus foible que celle de la ceinture. M. Gentil la découvrit le 29. Octobre 1749, M. Messier la vit pour la première fois, en 1757, & il n’y a reconnu aucun changement. ↩
- ! vvB, L, R, psmbMN; = M32 ↩