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Trumpler-Klassifizierung offener Sternhaufen

Zu Beginn des letzten Jahrhunderts führte Trumpler eine Klassifizierung von offenen Sternhaufen nach ihrem Erscheinungsbild ein (Trumpler 1930). Diese Klassifikation differenziert die Sternhaufen nach Ballungsgrad (I – IV), Helligkeit (1-3) und Anzahl der Haufensterne (p, m, r) sowie nach einem ggf. verbundenem Nebel (N). Jeder offene Sternhaufen ist durch eine Kombination von drei (bzw. vier) Symbolen klassifiziert, die den oben erwähnten Kriterien entsprechen.

Klassifikation

Ballungsgrad

I Der Sternhaufen ist von dem ihn umgebenden Sternfeld losgelöst und zeigt eine starke zentrale Konzentration.

II Der Sternhaufen ist von dem ihn umgebenden Sternfeld losgelöst und zeigt eine geringe zentrale Konzentration.

III Der Sternhaufen ist von dem ihn umgebenden Sternfeld losgelöst und zeigt keine bemerkbare Konzentration, die Sterne sind mehr oder weniger dünn und annähernd gleichmäßig verstreut.

IV Der Sternhaufen ist von dem ihn umgebenden Sternfeld nicht gut losgelöst.

Helligkeit der Haufensterne

1 Die meisten Haufensterne besitzen etwa die selbe scheinbare Helligkeit.

2 Die Helligkeit der Haufensterne erstreckt sich über einen mittleren Bereich.

3 Der Sternhaufen setzt sich aus hellen und schwachen Sternen zusammen, im allgemeinen sind wenige helle und einige weniger helle Sterne in schwächere Sterne eingebettet.

Anzahl der Haufensterne

p Zu dem Sternhaufen gehören weniger als 50 Sterne.

m Zu dem Sternhaufen gehören zwischen 50 und 100 Sterne.

r Zu dem Sternhaufen gehören mehr als 100 Sterne.

Sonstiges

N Mit dem Sternhaufen ist ein Nebel verbunden.

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Sterntagebuch 31.07.2017

Meine Beobachtungen mache ich aus Güimar (300m NN), Teneriffa heraus, durch eine umlaufende Mauer, Palmen und Finca bin ich dabei recht gut vor direktem Straßen- und Mondlicht geschützt. Die Milchstraße erkenne ich recht gut, im Süden überblicke ich das ganze(!) Sternbild Skorpion. Ich beginne meine Beobachtungen am 31.07.2017 um 22:30UT und beende sie am 01.08.07.2017 um 00:45UT. Zu Beginn steht der Mond zu 62% beleuchtet in einer Höhe von 40° über dem Horizont am Himmel. Mit der App Dark Sky Meter bestimme ich die Helligkeit des schwächsten noch mit dem bloßem Auge sichtbaren Sternn zu diesem Zeitpunkt zu 4,97 mag, die gemessene Flächenhelligkeit des Himmels im Zenit beträgt 17,83 mag/☐”. Die Atmosphäre zeigt eine gute Transparenz bei leichtem Hochnebel.

Aufsuchkarte für Sterntagebucheintrag 31.07.2017

Aufsuchkarte für Sterntagebucheintrag 31.07.2017

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M16

M16 (NGC 6611) ist ein offener Sternhaufen und eingebettet in eine H II Region (IC 4703) im Sternbild Schlange mit der Position Rektaszension 18h 18m 48s und Deklination -13d 48m 24s J2000.0 (Wu 2009). Aus seiner Entfernung von knapp 5600 Lichtjahre (Kharchenko 2005 J/A+A/438/1163) und seiner scheinbaren Größe von 5,05 arcmin (Morales 2013) ergibt sich für den Sternhaufen ein Durchmesser von 8,2 Lichtjahren.

M16 aufgenommen mit einem Takahashi TOA-150, einem Hα-Filter und einer SBIG ST-10XME CCD Kamera. Norden ist oben, Osten links.

M16 aufgenommen mit einem Takahashi TOA-150, einem Hα-Filter und einer SBIG ST-10XME CCD Kamera. Norden ist oben, Osten links.

Ein Bild mit Anmerkungen findet sich hier.

Der Sternhaufen wurde von de Chéseaux etwa im Jahr 1746 entdeckt (Frommert 2000).

Charles Messier notierte am 3. Juni 1764 zu diesem Sternhaufen: “Ansammlung schwacher Sterne durchsetzt mit einem schwachen Licht, nahe dem Ende der Schlange, etwas entfernt zur Parallelen durch ζ dieses Sternbilds; mit einem minderwertigen Fernrohr erscheint diese Ansammlung als ein Nebel”[ref]Amas de petites d’étoiles, mêlé d’une foible lumière, près de la queue du Serpent, à peu de distance du parallèle de ζ de cette constellation; avec une foible lunette cet amas paroît sous la form d’une nébuleuse[/ref] (Messier 1781).

John Louis Dreyer beschrieb NGC 6611 in seinem New General Catalog: “Cluster, at least 100 bright and faint stars; = M16″[ref]Cl, at least 100 st L & S; = M16[/ref] (Dreyer 1888 VizieR VII/118).

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