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Trumpler-Klassifizierung offener Sternhaufen

Zu Beginn des letzten Jahrhunderts führte Trumpler eine Klassifizierung von offenen Sternhaufen nach ihrem Erscheinungsbild ein (Trumpler 1930). Diese Klassifikation differenziert die Sternhaufen nach Ballungsgrad (I – IV), Helligkeit (1-3) und Anzahl der Haufensterne (p, m, r) sowie nach einem ggf. verbundenem Nebel (N). Jeder offene Sternhaufen ist durch eine Kombination von drei (bzw. vier) Symbolen klassifiziert, die den oben erwähnten Kriterien entsprechen.

Klassifikation

Ballungsgrad

I Der Sternhaufen ist von dem ihn umgebenden Sternfeld losgelöst und zeigt eine starke zentrale Konzentration.

II Der Sternhaufen ist von dem ihn umgebenden Sternfeld losgelöst und zeigt eine geringe zentrale Konzentration.

III Der Sternhaufen ist von dem ihn umgebenden Sternfeld losgelöst und zeigt keine bemerkbare Konzentration, die Sterne sind mehr oder weniger dünn und annähernd gleichmäßig verstreut.

IV Der Sternhaufen ist von dem ihn umgebenden Sternfeld nicht gut losgelöst.

Helligkeit der Haufensterne

1 Die meisten Haufensterne besitzen etwa die selbe scheinbare Helligkeit.

2 Die Helligkeit der Haufensterne erstreckt sich über einen mittleren Bereich.

3 Der Sternhaufen setzt sich aus hellen und schwachen Sternen zusammen, im allgemeinen sind wenige helle und einige weniger helle Sterne in schwächere Sterne eingebettet.

Anzahl der Haufensterne

p Zu dem Sternhaufen gehören weniger als 50 Sterne.

m Zu dem Sternhaufen gehören zwischen 50 und 100 Sterne.

r Zu dem Sternhaufen gehören mehr als 100 Sterne.

Sonstiges

N Mit dem Sternhaufen ist ein Nebel verbunden.

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Sterntagebuch 22.08.2017

Meine Beobachtungen mache ich aus Konstanz heraus. Mein Standort ist ein offener Balkon mit freiem Blick Richtung Süden, Westen und Norden, nach Osten kann ich nur eingeschränkt beobachten. Im Westen steht ein Geschäftshochhaus mit einer auf dem Dach montierten blau leuchtenden Werbeschrift, die aber zusätzlich zu der sonstigen städtischen Lichtverschmutzung nur minder stört. Ich beginne meine Beobachtungen am 22.08.2017 20:45UT und beende sie um 21:30UT. Zu Beginn ist der Mond zu 1% beleuchtet und befindet sich 7° unterhalb des Horizonts. Mit der App Dark Sky Meter bestimme ich die Helligkeit des schwächsten noch mit dem bloßem Auge sichtbaren Stern zu diesem Zeitpunkt zu 6,14 mag, die gemessene Flächenhelligkeit des Himmels im Zenit beträgt 20,17 mag/☐”. Die Atmosphäre zeigt eine gute Transparenz.

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M29

M29 (NGC 6913) ist ein offener Sternhaufen im Sternbild Schwan an der Position Rektaszension 23h 23m 56s und Deklination +38d 31m 24s J2000.0 (Le Duigou 2002). Aus der Entfernung von etwa 3750 Lichtjahre zum offenen Sternhaufen (Kharchenko 2005 J/A+A/438/1163) und der scheinbaren Größe von 6 arcmin (Kepple 1998) ergibt sich für ihn eine Größe von grob 7 Lichtjahre.

M29 aufgenommen mit einem PlaneWave CDK 20 Teleskop und einer Finger Lake Instrumentation FLI-PL11002 CCD Kamera. Norden ist oben, Osten links.

M29 aufgenommen mit einem PlaneWave CDK 20 Teleskop und einer Finger Lake Instrumentation FLI-PL11002 CCD Kamera. Norden ist oben, Osten links.

Ein Bild mit Anmerkungen findet sich hier.

Der Sternhaufen ist eine Erstbeobachtung von Charles Messier. Er notierte am 29. Juli 1764: “Ansammlung von sieben oder acht sehr kleinen [schwachen] Sterne unterhalb von γ des Schwans, die man mit einem normalen Teleskop von 3,5 Fuß [Brennweite] in Form eines Nebels sieht”1 (Messier 1781).

John Louis Dreyer beschrieb M29 in seinem New General Catalog: “Cluster, poor in stars, little compressed, bright and faint stars; = M29”2 (Dreyer 1888 VizieR VII/118).

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