Schlagwort-Archive: M5

(5317) Verolacqua

Auf einer Aufnahme vom 13.03.2018 10:10:38 UTC entdeckte ich ein Objekt nahe M5 an der Position α = 15h 18m 59.3s δ = 02d 17m 57.5s mit einer Helligkeit von 16,279 mag ± 0,070 mag, das ich auf einer Aufnahme vom 26.02.2018 11:12:18 UTC nicht bemerkte. Für beide Aufnahme kombinierte ich je 10 Bilder mit einer Belichtungszeit von 1 Minute aufgenommen mit T11, das fragliche Objekt ist auf allen 10 Einzelbildern vom 13.03.2018 zu erkennen. Eine erste Überprüfung zeigte, dass ich einen veränderlichen Stern, einen Kometen oder einen Satelliten ausschließen konnte.

(5317) Verolacqua nahe M5 aufgenommen mit einem PlaneWave CDK 20 Teleskop und einer Finger Lake Instrumentation FLI-PL11002 CCD Kamera ohne Filter. Norden ist oben, Osten rechts.

(5317) Verolacqua nahe M5 aufgenommen mit einem PlaneWave CDK 20 Teleskop und einer Finger Lake Instrumentation FLI-PL11002 CCD Kamera ohne Filter. Norden ist oben, Osten rechts.

Nach einigen Irrungen und Wirrungen lernte ich bei dieser Gelegenheit, dass letztendlich das MPChecker Tool auf https://www.minorplanetcenter.net das Maß aller Dinge, bezüglich dieser Fragestellung im Bereich Asteroiden, ist. Für den Standort des Teleskops und den Zeitpunkt der Aufnahme fand das obige Tool, im Bereich des mir unbekannten Objekts, den Asteroiden (5317) Verolacqua an der Position α = 15h 18m 58.9s δ = +02d 17m 47s bei Helligkeit von V = 16.2 mag. Das passt!

Sterntagebuch 05.08.2017

Meine Beobachtungen mache ich aus Güimar (300m NN), Teneriffa heraus, durch eine umlaufende Mauer, Palmen und Finca bin ich dabei recht gut vor direktem Straßen- und Mondlicht geschützt. Die Milchstraße erkenne ich recht gut, im Süden überblicke ich das ganze(!) Sternbild Skorpion. Ich beginne meine Beobachtungen am 05.08.2017 21:45UT und beende sie um 22:45UT. Zu Beginn ist der Mond zu 97% beleuchtet und steht 26° über dem Horizont. Mit der App Dark Sky Meter bestimme ich die Helligkeit des schwächsten noch mit dem bloßem Auge sichtbaren Stern zu diesem Zeitpunkt zu 5,42 mag, die gemessene Flächenhelligkeit des Himmels im Zenit beträgt 18,73 mag/☐”. Die Atmosphäre zeigt eine gute Transparenz bei leichtem Hochnebel.

Weiterlesen

M5

M5 (NGC 5904) ist ein Kugelsternhaufen im Sternbild Schlange mit der Position Rektaszension 15h 18m 33s und Deklination +02d 04m 52s J2000.0 (Goldsbury 2010). Aus seiner Entfernung von knapp 23800 Lichtjahre (Harris 1996 VizieR VII/202) und seiner scheinbaren Größe von 17,4 arcmin (Kepple 1998) ergibt sich für den Kugelsternhaufen ein Durchmesser von 120 Lichtjahren.

M5 aufgenommen mit einem Takahashi Mewlon 300, Finger Lake Instrumentation CCD Kamera. Norden ist oben links, Osten unten links.

Ein Bild mit Anmerkungen findet sich hier.

Gottfried und Maria Margarethe Kirch entdeckten den Kugelsternhaufen am 5. Mai 1702: “Durch  solches  Suchen (nach einem damals sichtbaren Kometen) fand mein Mann durch eben diesen 3 Sch. Tub. hoch über µ (Serpentis) ein neblicht, aber doch deutliches Sternchen, es hatte viel feine andere Sternchen um sich, doch eins stand sonderlich per Tubum über diesen ungefähr also (es folgt eine Skizze)” (Ondra 1998).

Charles Messier notierte am 23. Mai 1764 zu diesem Sternhaufen: “Schöner Nebel entdeckt zwischen der Waage und der Schlange nahe dem Stern der Schlange der 6. Größenklasse, dem 5. nach dem Katalog von Flamsteed; er enthält keinen Stern, er ist rund und man sieht ihn sehr gut bei einem schönen (dunklen) Himmel mit einem einfachen Teleskop von einem Fuß (Brennweite), … “[ref]Belle Nébuleuse découverte entre la Balance et le Serpent, près de l’étoile du Serpent, de sixième grandeur, la cinquième suivant le Catalogue de Flamsteed; elle ne contient aucune étoile; elle est ronde, & on la voit très-bien, par un beau ciel, avec une lunette ordinaire d’un pied, …[/ref] (Messier 1781).

William Herschel gelang es am 31 Mai 1783 den Haufen in Einzelsterne aufzulösen: “With a magnifying power of 250, it is all resolved into stars: they are very close, and the appearance is beautiful. With 600, perfectly resolved. There is a considerable star not far from the middle; another not far from one side, but out of the cluster; another pretty bright one; and a great number of small ones” (Herschel 1800).

John Louis Dreyer beschrieb NGC 5904 in seinem New General Catalog: “Very much remarkable, globular cluster, very bright, large, extremely compressed in the middle, stars of magnitude 11 to 15; = M5″[ref]!!, glob. cl. , vB, L, eCM, st 11…15; = M5[/ref] (Dreyer 1888 VizieR VII/118).

Weiterlesen